Mediation in Erbsachen – Wie geht das?

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Die Oma ist verstorben. Ihre drei Enkel erben. Schon bricht Streit aus: Erbe 1 will das Klavier. Erbe 2 will es ebenso. Und Erbe 3 will es schnell zu Geld machen.

Solche Fälle sind ein typisches Beispiel für die Stärken der Mediation, auch Moderation zwischen Streitenden genannt. Denn bei diesem Streit geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Gefühle. Der Mediator tritt dabei als professioneller Vermittler auf, der mit den Beteiligten eine Lösung erarbeitet.

Im Beispielsfall treffen sich die Erben und der Mediator dreimal. Dabei stellt sich heraus, dass
Erbe 1 mit dem Klavier alle Erinnerungen an seine Oma verbindet. Das Klavier wegzugeben, würde ihn sehr schmerzen. Erbe 2 braucht irgendein Klavier für den Klavierunterricht seiner Tochter. Und Erbe 3 braucht Geld für seinen Umzug.

Als diese Fakten erst einmal offen auf dem Tisch liegen, findet sich auch schnell eine praktikable Lösung: Das Klavier wird Erbe 1 gegeben. Dieser stellt es für den Klavierunterricht dem Erben 2 zur Verfügung, bis die Tochter ein eigenes Klavier bekommt. Und Erbe 1 und 2 helfen Erbe 3 finanziell beim Umzug.

Der Mediator hilft den Erben, miteinander zu reden und den anderen zu verstehen. Im Gespräch wird der  Blick vor allem weg vom Streit und in die Zukunft, auf eine Lösung gelenkt.